by Romana Bleisch
on 22. August 2017
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Die Gabelracke oder in Latein Coracias caudatus ist der fröhliche Farbtupfer am afrikanischen Himmelszelt. Mit seinen blauen Flügeln, dem grünen Köpfchen und der fliederfarbenen Brust verzaubert und hypnotisiert dieser kleine Flieger seine Beobachter. Das ist nicht neu, denn der bunte Vogel ist auch in heimischen Traditionen Südafrikas fest verankert und nimmt in verschiedenen Herzensangelegenheiten eine äußerst wichtige Rolle ein.

Der „Friedensvogel“ soll er sein und so wurde er von frühen afrikanischen Königen zur Friedensschließung geopfert oder sorgte als „Vogel der Sonne“ für Harmonie zwischen verschiedenen Gemeinschaften.

Gabelracke fliegt mit gespannten Flügeln

 

Tradition der Zulu

Bei den Zulu, der größten Volksgruppe in Südafrika, wird ein Paar noch heute durch die bunten Federn der Gabelracke verbunden, bevor es heiraten darf. Wenn sich die Federn lösen, kann der Bund der Ehe nicht geschlossen werden. Die Eheschließung hängt von der Stärke der Federn und der Teamarbeit des Paares ab.

Gabelracke fliegt von Ast weg

 

Tradition der Venda

Als traditioneller Brauch der Eheschließung wird bei den Venda eine Feder der Gabelracke als Ehering verwendet. Ähnliche Bräuche lassen sich auch in westlichen Kulturen beobachten.

Gabelracke sitzt auf Ast in Botswana

 

Tradition der Buren

Die burischen Bewohner der Kapregion nähen die bunten Federn in ihr Hochzeitskostüm ein. In der Sprache der Afrikaans nennt man den Vogel auch „troupant“, was soviel heißt wie Hochzeitsring. Die Symbolik, in der der Vogel mit der Ehe in Verbindung gebracht wird, wurde durch die Buren aus alten südafrikanischen Traditionen übernommen.

Gabelracke sitzt auf grünem Geäst

Die Gabelracke lebt monogam und bleibt ihrem Partner ein Leben lang treu. Es ist nicht klar, ob die Bedeutung für die Ehe daher rührt, dennoch ist es ein romantisches Detail für die alte Tradition des faszinierenden Vogels im bunten Federkleid.