by Tina Zeinlinger
on 12. Oktober 2018
4 min read

Den Sonnenuntergang in seiner angemessenen Schönheit festzuhalten, ist gar nicht mal so leicht. Schnell wirkt der glutrote Feuerball kraftlos und auch der leuchtende Himmel hat mit den schillernden Regenbogenfarben, die wir eigentlich sehen, nur noch wenig gemeinsam. Kurz gesagt: Der Fotomoment ist ein billiger Abklatsch des wohl magischsten Augenblicks des Tages.

Damit Sie das prächtige Farbenspiel gekonnt einfangen können, haben wir sechs einfache Tipps zusammengestellt, mit denen Ihnen unvergessliche Aufnahmen garantiert sind.

Sie haben bereits ein stimmungsvolles Sonnenuntergangs-Foto? Umso besser! Bis Ende November können Sie dieses noch bei unserem diesjährigen Fotowettbewerb Africa’s Photographer of the Year (APOTY 2018) einreichen. Durch die Tipps zu lesen, lohnt sich aber trotzdem ­– es sei denn, Sie möchten die faszinierenden Abendrot-Schnappschüsse unserer bisherigen APOTY-Teilnehmer verpassen.

Foto: David Cox

#1: Pünktlich sein

Zumindest 20 Minuten vor Beginn des Sonnenuntergangs sollten Sie vor Ort sein. Somit können Sie die Bildgestaltung und -komposition bereits planen, bevor die schöne Lichtstimmung beginnt. Außerdem bleibt so noch genug Zeit, um mit verschiedenen Blickwinkeln innerhalb der Fotoszene zu experimentieren. Wenn Sie sich mit dem Bildaufbau erst während des Sonnenuntergangs beschäftigen, kann das prächtige Farbenspiel schon vorbei sein, bevor Sie ein tolles Bild eingefangen haben. Wann genau sich der Feuerball gen Horizont senkt, ist in den meisten Wetter-Apps oder im Internet nachlesbar. Kein WiFi? Keine Sorge! Gehen Sie mit offenen Augen durch den Tag – das bunte Naturschauspiel wird sich Ihnen auch von selbst rechtzeitig ankündigen.

Sonnenuntergang in der Savanne

Foto: Fabrizio Bignotti

Zebras in der Savanne im Sonnenuntergang

Foto: Zhayynn James

#2: Auf den Horizont achten

Das Um und Auf eines stimmigen Sonnenuntergangs-Fotos ist ein sorgfältig positionierter Horizont. Gerade bei Landschafts-Aufnahmen sollten Sie daher sicherstellen, dass der Horizont auch wirklich horizontal bleibt. Wenn die Wolken in bunten Farben schillern und Sie die Aufmerksamkeit auf den Himmel lenken wollen, dann platzieren Sie den Horizont im unteren Drittel des Fotos. Wenn der Sonnenuntergang über dem Meer ist und interessante Reflexionen wirft, dann positionieren Sie den Horizont an Besten im oberen Drittel des Fotos.

lila Sonnenuntergang in der Savanne mit alleinstehendem Baum

Foto: Thorsten Hanewald

Foto: Marvin Peguese

Elefant in der Dämmerung und Staub

Foto: George Dian Balan

#3: Mit Silhouetten spielen

Wer seinem Bild ein Gefühl von Perspektive geben möchte, der sollte versuchen, eine Silhouette im Vordergrund zu schaffen. Bitten Sie Ihre Mitreisenden beispielsweise mit den Händen lustige Effekte zu formen oder beziehen Sie Palmen, Boote, Büsche, Zelte und Ähnliches in Ihr Foto mit ein. Für besonders bezaubernde Schnappschüsse halten Sie nach Vögeln oder anderen Wildtieren Ausschau. Was gibt es schon Stimmigeres als einen Elefanten oder eine Giraffe vor einem glühenden Feuerball auf einem Foto zu verewigen?

Foto: Sébastien d’Oreye de Lantremange

Elephant läuft im Sonnenuntergang Vögeln hinterher

Foto: Marc Gengler

Vögel fleigen im Sonnenuntergang

Foto: Torsten Brehm

#4: Reflexionen nutzen

Jeder, der schon mal ein Foto an einem Teich, einem Fluss oder einem See geschossen hat, weiß, dass die Reflexionen der Sonne auf dem Wasser beeindruckend sind. Hat man das Glück, sich gleich an einem ganzen Ozean zu befinden, dann sollte man jedenfalls versuchen das Funkeln und Glitzern der Wasseroberfläche einzufangen. Doch auch in der Stadt gibt es unzählige Möglichkeiten interessante Lichteffekte festzuhalten: So kann beispielsweise ein Sonnenuntergang, der sich auf Glasbauten oder Fenstern reflektiert, originelle Bilder erzeugen.

Paragleiter über Kapstadt im Sonnenuntergang

Foto: Mauro Matalone

Boot ist angelegt in Bucht im Sonnenuntergang

Foto: Neil Preyer

#5: Sich über Wolken freuen

So ungern sie die meisten im Urlaub haben, so beliebt sind sie bei Sonnenuntergangs-Fotografen: Wolken. Punktuelle Wölkchen oder dünne Fäden am Himmel sind ideal, um poetische Bilder zu schießen. Das Licht wird hinter den weißen Puffern reflektiert und schafft kunstvolle Formen. Nach einem Gewitter, wenn der Himmel sich langsam wieder aufklärt, bieten sich oft die besten Bedingungen für magische Abendrot-Aufnahmen.

rosa-rotes Abendrot mit Tafelberg im Hintergrund

Foto: Mandy Fuller

Kleine Anlegestelle in Lagune im rosa Abendrot

Foto: Stanwell Slater

#6: Auch mal länger bleiben

Wer denkt, dass die Sonne auf einem gelungenen Sonnenuntergangsbild direkt zu sehen sein muss, der hat sich geirrt: Nachdem die Sonne unter den Horizont getaucht ist, ist das Farbenspiel noch lange nicht vorbei – für etwa eine weitere halbe Stunde wird der Himmel fast im Sekundentakt die Farbe wechseln. Die direkte Dämmerung kurz nach dem der rote Feuerball verschwunden ist, bietet das schönste Licht des Tages. Bleiben Sie da, um dieses Spektakel zu beobachten und noch mehr Stimmung einzufangen.

rosa Dämmerng in Bucht mit Anlegestelle

Foto: Karl-Heinz Fechter

gelber Schimmer am Horizont währedn Sonnenuntergang am Strand

Foto: Michael Pace

Alles was Sie jetzt noch brauchen ist ein passendes Fotomotiv in einer einzigartigen Umgebung. Wie wär’s mit einer leuchtend roten Savanne, einem schimmernden Ozean oder einem endlosen Strand? Oder doch lieber eine einsame Bucht? In Afrika werden Sie bestimmt fündig!

Und nicht vergessen: Teilen Sie doch Ihre faszinierenden Schnappschüsse mit uns und laden Sie noch bis Ende November Ihre besten Fotos in unsere APOTY-Galerie hoch.

 

Titelbild: Alexander Andres