by Maria Aschauer
on 18. Mai 2018
5 min read

Von Zeit zu Zeit schadet ein Perspektivenwechsel nicht. Dies gilt auch in Sachen Fotografie und Film. Legen Sie Ihre Spiegelreflexkamera beiseite und heben Sie mit Drohnen ab in die Lüfte. Wir haben unseren Fotografen Tiaan van Aardt gefragt, worauf es bei der Drohnenfotografie in Afrika wirklich ankommt.

Drohnenfotografie in Afrika

Wechseln Sie die Perspektive

Welche Dinge gibt es hinsichtlich Fluggenehmigungen in Afrika zu beachten? Wo und wie kann ich eine bekommen?

Die Drohnenfotografie in Afrika ist aufgrund fehlender Dokumentation sowie verschiedensten Luftfahrtgesetzen ein etwas unklares Thema. In den meisten afrikanischen Ländern müssen Sie einen gültigen Fernpilotenschein vorweisen können, um überhaupt erst eine Fluggenehmigung beantragen zu können. Manche Länder verlangen zudem, dass Sie eine Art Handbuch erstellen, in welchem Sie sämtliche Informationen Ihres Flugbetriebes festhalten. Außerdem müssen Sie bestätigen mit dem lokalen Luftraum vertraut zu sein und dass Sie keine Gefahr für bemannte Flugzeuge darstellen. Natürlich sind hier einige Länder weniger streng als andere, aber vor allem in der Nähe von Nationalparks und wichtigen Sehenswürdigkeiten wird streng kontrolliert.

Welche rechtlichen Dinge sind zu beachten?

Es ist schwer, hier eine generelle Aussage zu treffen, da die gesetzlichen Regelungen von Ort zu Ort stark variieren. In Südafrika wird beispielsweise jede Verwendung einer Drohne als kommerzieller Betrieb betrachtet. Um hier legal fliegen zu dürfen, müssen Sie eine gültige Fluglizenz vorweisen und sich an verschiedenste Regeln und Vorschriften halten. Südafrika gehört diesbezüglich zu einem der strengsten Länder weltweit. Was den Rest des Kontinents betrifft, wurden viele Vorschriften und Gesetze Südafrikas einfach übernommen. Dennoch sollten Sie sich im Vorfeld über mögliche Besonderheiten in Bezug auf Drohnenfotografie in Afrika informieren.

Drohnenfotografie in Afrika und mit einem Elefanten

Von oben erscheinen selbst die grauen Riesen ganz klein

Hast du Tipps für das perfekte Drohnenfoto?

Es gibt einige Dinge, die Sie beim Filmen und Fotografieren mit Drohnen unbedingt beachten sollten. Meiner Meinung nach spielen vor allem die vorherrschenden Lichtverhältnisse eine große Rolle in Bezug auf die Qualität des Bildes. Wenn das Licht schlecht ist, können Sie ein noch so gutes Motiv haben, dennoch wird dem Foto der gewisse Wow-Faktor fehlen. Die besten Bilder entstehen meiner Meinung nach, wenn das Licht von der Seite einfällt und sich sozusagen um das Motiv wickelt. Das verleiht dem Foto Tiefe. Befindet sich die Lichtquelle direkt hinter dem Motiv, kann es zu einem Linsenflackern im Foto kommen, was in bestimmten Szenarien natürlich für einen schönen Effekt sorgt. Probieren Sie am besten verschiedene Winkel und Kameraeinstellungen aus, um so die perfekte Komposition zu finden.

Kann ich auch fliegen, wenn das Wetter nicht so gut ist?

Das kommt natürlich immer darauf an, wie schlecht das Wetter wirklich ist. Gleich vorne weg: Aus juristischer Sicht dürfen Sie nur fliegen, wenn gute Sichtverhältnisse vorherrschen. Im Allgemeinen rate ich Ihnen davon ab bei starkem Regen, Nebel oder Schnee zu fliegen. Drohnen sind nicht wasserdicht und es kann in feuchter Umgebung schnell zu Kurzschlüssen kommen. Zudem sollten Sie die aktuellen Windverhältnisse im Auge behalten, um zu vermeiden, dass die Drohne außerhalb des Sendesignals geblasen wird.

Sonnenuntergang über Afrikas Wildnis

Dem Sonnenuntergang entgegen

Wann und warum hast du mit der Drohnenfotografie begonnen?

Ich hatte einen Mitbewohner, der in einer auf Drohnenfilme spezialisierten Produktionsfirma arbeitete und oft verschiedene Drohnen mit nach Hause brachte. So hatte auch ich die Möglichkeit, mich daran zu probieren und es hat mir auf Anhieb Spaß gemacht. Zufälligerweise kaufte die Firma, für die ich zu dieser Zeit als Videofilmer arbeitete, ein Modell für verschiedenste Projekte. Ich liebte es, meine Fähigkeiten als Filmemacher in den Himmel zu erweitern. Vor allem die Drohnenfotografie in Afrika fasziniert mich bis heute.

Welche Drohnen benutzt du?

Ich benutze in der Regel mehrere DJI-Drohnen, von denen ich am häufigsten die Phantom 4Pro sowie Inspire verwende.

Einmalige Drohnenfotografie in Afrika

Atemberaubende Landschaften

Ist es einfach, vom „klassischen“ Film zum Drohnen-Film zu wechseln?

Ja und nein. Wenn Sie mit dem traditionellen Filmemachen vertraut sind, haben Sie ein gutes Gespür für Kamerabewegungen und -einstellungen. Die klassischen Regeln bezüglich Kamerabewegungen bleiben für beide Handwerke gleich, ihr Umfang variiert jedoch stark. Wenn man also vom klassischen Film kommt, ist es sehr einfach zu verstehen, was gut aussieht und was nicht. Die einzige zusätzliche Fähigkeit, die es zu erwerben gibt ist es, die Drohne präzise zu steuern sowie zu positionieren. Hierfür ist wirklich eine Menge Übung nötig.

Hast du so etwas wie ein Lieblingsmotiv?

Wenn es um Drohnenaufnahmen geht, sind es ganz klar epische Gebirgslandschaften. Ich liebe es einfach, diese einmalige Natur von oben zu betrachten.

Elefanten an einem Wasserloch in Afrika

Die Besucher eines Wasserlochs in Afrika

Welche ist deine eindrucksvollste Erinnerung als Drohnen-Fotograf?

An meine Reise durch die Wüste Namibias denke ich immer wieder gerne zurück. Hier bin ich die riesigen Sanddünen bei einem atemberaubenden Sonnenaufgang und tiefhängendem Nebel überflogen. Auf dieses wirklich spektakuläre Film- und Fotomaterial bin ich sehr stolz.

Haben Sie sich selbst schon an der Drohnenfotografie in Afrika probiert oder sind begeisterter Tierfotograf? Senden Sie uns Ihre besten Bilder zu und nehmen Sie an unserem einmaligen Fotowettbewerb APOTY teil. Mehr Infos dazu sowie weitere hilfreiche Foto-Tipps finden Sie auf unserem Blog.