by Romana Bleisch
on 9. November 2017
4 min read

„Schlechtes Wetter gibt es nicht – nur schlechte Beleuchtung. 90 Prozen der Fotografie geschieht im Kopf. Wenn man mit der Einstellung loszieht, keine guten Bilder zu schießen, dann wird das mit Sicherheit so sein. Ich tue mein Bestes, stets positiv eingestellt zu sein. Im Grunde habe ich so intensiv an meiner positiven Einstellung gearbeitet, dass ich es mittlerweile fast genieße, Landschaften bei Regen zu fotografieren.“ – John Gravett, Author des Buches „Photoshop for Landscape Photographers“.

Hier sind einige Einsendungen aus dem Wettbewerb Africa´s Photographer of the Year und nützliche Foto-Tipps, wie Sie tolle Schnappschüsse bei grässlichen Wetterverhältnissen machen.

Blitz über dem Ozean

Foto: Jon Kerrin

1. Positive Einstellung

Lassen Sie sich vom Wetter nicht die Laune verderben. Verlassen Sie das Haus mit einer positiven Einstellung und nutzen Sie die Stimmung draußen zu Ihrem Vorteil, denn bei Regen kann man atemberaubende Landschaftsbilder schießen. Münzen Sie Eintönigkeit in Dramatik um!

Sturm über dem Fish River Canyon

Foto: Madhu Shesharam

Blitz in der Wüste

Foto: D. Mendzigall:

2. Wasserfeste Ausrüstung

Um sich selber bei Laune zu halten, ist es wichtig, dass Sie trocken bleiben. Vergewissern Sie sich, dass Ihre Kleidung wasserfest ist: Regenjacke mit Kapuze, Neopren-Handschuhe (Fleece-Handschuhe saugen sich mit Wasser voll) und einen Schirm, sofern es nicht zu stark windet. Stellen Sie sicher, dass auch Ihre Fototasche wasserfest ist und schützen Sie Ihre Kamera mit einer wasserdichten Hülle. Nikon-Kameras sind in der Regel sehr gut abgedichtet und viele Linsen sind mit Gummidichtungen versehen. Nehmen Sie ein Mikrofasertuch mit, um Abdeckungen bei Kondenswasserbildung zu trocknen.

Nashorn bei Sturmwolken

Foto: Chris Minihane

Sonne dringt durch Wolken

Foto: Agnes Schildorfe

3. Wettergerechte Szenen

Sonnenuntergänge und saftig grüne Wiesen bei Sonnenschein lässt das Wetter nicht zu? Wie wäre es dann mit Aufnahmen an einem Wasserfall oder im Wald? An Schlechtwettertagen können solche Szenen magisch wirken – insbesondere bei trüben Lichtverhältnissen.

„Ein bisschen Nieselregen kann das Besondere einer Szene hervorheben, da Steine dunkler und Pflanzen intensiver erscheinen. Benutzen Sie einen Polarisationsfilter, um starken Glanz nasser Oberflächen zu vermeiden und die Farben hervorzuheben“, erklärt Fotograf Ian Platt.

Elefant am Fluss

Foto: Nicky Elliot

Boote an der Küste

Foto: Igor Goryachev

4. Das Stativ – Ihr bester Freund

An düsteren, regnerischen Tagen sollten Sie die Belichtungszeiten erhöhen, um den schlechten Lichtverhältnissen entgegenzuwirken – ein Stativ ist da sehr nützlich.

Schwarz-weiß Kapstadt

Foto: Thibault Ray

Hund am Strand bei Schlechtwetter

Foto: Neil Preyer

5. Lassen Sie das Licht für Sie arbeiten

Ein düsterer Himmel kann die perfekte Kulisse für Ihren Schnappschuss sein: Setzen Sie den Akzent auf die herrschende Stimmung. Ein grauer Himmel voller dunkler Wolken passt zum Beispiel perfekt zur blauen Meeresoberfläche.

Möven Schwarz-weiß

Foto: Anthony Siton

Strand Champan´s Peak

Foto: Michele Alexander

6. Schwarz-Weiß-Fotografie

Schlechtwetteraufnahmen können in Schwarz-Weiß toll aussehen. Bei schwachem Licht gehen viele Farbakzente in der Aufnahme verloren, daher wirken Bilder in Schwarz-Weiß oft ausdrucksvoller. Zudem betont dieser Trick die Stimmung, Schattierung und Struktur.

Wolke Lion´s Head Schwarz-Weiß

Foto: Sebastien Mau

Elefanten Schwarz-Weiß

Foto: Chase Wells

7. Üben Sie sich in Geduld

Ein wolkenbedeckter Himmel kann in kürzester Zeit aufhellen. Seien Sie deshalb geduldig und bleiben Sie so lange draußen wie Sie können! Warten Sie ab, bis der Himmel aufklart und die Sonne sich zeigt – mit etwas Glück sehen Sie sogar einen Regenbogen.

Regenbogen in der Savanne

Foto: François Jorion

8. Fotografieren Sie frühmorgens und am Abend

Ian Platt empfiehlt: „Wenn man in der Morgen- oder Abenddämmerung fotografiert, dringt viel mehr bläuliches Licht durch die Wolken als tagsüber. Diese Farbtupfer geben den Schlechtwetteraufnahmen einen besonderen Touch. Beachten Sie die Einstellungen für den Weißabgleich, um den Blauton beizubehalten. Der automatische Weißabgleich wärmt die Szene in der Regel durch Orange- oder Gelbtöne auf.

Nashornmutter mit Jungem bei Sonnenuntergang

Foto: Chris Minihane

Und zu guter Letzt: Profitieren Sie von den Wetterverhältnissen

Brechen Sie zuversichtlich und mit freiem Kopf zu einem Regen-Shooting auf. Arbeiten Sie mit den Wetterverhältnissen statt sich blockieren zu lassen. Sie werden mit einzigartigen Schnappschüssen zurückkehren!

Zebra running in dust

Foto: Zhayynn James

Rein in die Regenkleider und raus mit Ihnen! Mit diesen nützlichen Tipps werden auch Sie atemberaubende Aufnahmen schießen – und wer weiß; Vielleicht ist auch ein Schnappschuss für unseren Fotowettbewerb Africa´s Photographer of the Year dabei! Viel Glück!

Titelfoto: Michael Dam